Die Partitionierung der Laufwerke ist von vielen Faktoren abhängig:
Linux-Einsteigern empfehlen wir, nur zwei Partitionen anzulegen
/root
(inkl. /home
) und swap
, da
dies eine Erstinstallation wesentlich vereinfacht. Nach der Installation
können weitere Datenpartitionen angelegt werden, oder etwa ein separates
/home
, falls gewünscht.
Wir raten aber eher davon ab eine /home
-Partition
anzulegen. Das Verzeichnis /home
sollte der Ort sein, an
dem die individuellen Konfigurationen abgelegt werden, und nur diese.
Für alle weiteren privaten Daten sollte eine eigene Datenpartition
angelegt werden. Die Vorteile für die Datenstabilität, Datensicherung
und auch im Falle einer Datenrettung sind nahezu unermesslich.
Die Anschaffung einer externen USB-Festplatte zur regelmäßigen
Datensicherung ist ebenso eine Überlegung wert.
Die Mindestanforderungen für den sinnvollen Gebrauch einer siduction Installation betragen:
Installationssystem | Festplattenplatz |
---|---|
siduction NOX | 5GB |
siduction Xorg | 10GB |
siduction LXQt | 15GB |
siduction LXde | 15GB |
siduction XFCE | 15GB |
siduction Cinnamon | 15GB |
siduction KDE Plasma | 15GB |
Davon abweichend empfehlen wir mindestens 20 GB Speicherplatz bei
einer Installation in das Dateisystem Btrfs und der
Verwendung von snapper
. 50 GB oder mehr, sind sinnvoll,
wenn Sie siduction auf Btrfs über einen längeren
Zeitraum nutzen wollen und viele Schnappschüsse gehalten werden.
Es gibt sehr viele gute Möglichkeiten seine Platten aufzuteilen. Diese Beispiele sollten einen ersten Einblick bieten. Sie beziehen sich auf Partitionstabellen vom Typ “GPT”. Die erste Partition auf der ersten Festplatte ist für den Bootvorgang zwingend notwendig.
Laptop mit 8 GB RAM, Linux allein
250 GB Festplatte:
Partition | Größe | Dateisystem | Verwendung |
---|---|---|---|
1 | 300 MB | FAT32 | EFI-System (ESP) |
2 | 40 GB | ext4 | / |
3 | 200 GB | ext4 | Daten |
4 | 10 GB | Linux Swap | Linux Swap |
Desktop PC, Linux allein
500 GB Festplatte:
Partition | Größe | Dateisystem | Verwendung |
---|---|---|---|
1 | 300 MB | FAT32 | EFI-System (ESP) |
2 | 40 GB | ext4 | / |
3 | 456 GB | ext4 | Daten |
4 | 4 GB | Linux Swap | Linux Swap |
Desktop PC, Linux allein
500 GB Festplatte mit Btrfs-Snapshot:
Partition | Größe | Dateisystem | Verwendung |
---|---|---|---|
1 | 300 MB | FAT32 | EFI-System (ESP) |
2 | 496 GB | Btrfs | / |
3 | 4 GB | Linux Swap | Linux Swap |
Desktop PC, Linux allein
500 GB Festplatte mit Btrfs-Snapshot und
systemd-boot:
Partition | Größe | Dateisystem | Verwendung |
---|---|---|---|
1 | 300 MB | FAT32 | EFI-System (ESP) |
2 | 495 GB | Btrfs | / |
3 | 1 GB | ext4 | XBOOLDR |
4 | 4 GB | Linux Swap | Linux Swap |
Falls ein Dual-Boot mit MS Windows™ angelegt wird, muss MS Windows immer als erstes System auf die Festplatte installiert werden. Die ersten vier Partitionen unserer Beispiele sollen direkt aufeinander folgend am Anfang der Festplatte liegen. Danach folgen die Partitionen für Linux und gemeinsam genutzte Daten.
Siehe auch Microsoft: UEFI/GPT Partitionierung, Windows 11.
Desktop PC, Dual-Boot (MS Windows und Linux)
1 TB Festplatte:
Partition | Größe | Dateisystem | Verwendung |
---|---|---|---|
1 | 300 MB | FAT32 | EFI-System (ESP) |
2 | 16 MB | ohne | Windows MSR |
3 | 50 GB | NTFS | Windows System |
4 | 1 GB | NTFS | Windows Recovery |
5 | 415 GB | exFAT | Daten für Windows und Linux |
6 | 30 GB | ext4 | / (Linux System) |
7 | 500 GB | ext4 | Daten für Linux |
8 | 4 GB | Linux Swap | Linux Swap |
Laptop mit 32 GB RAM, Dual-Boot mit MS Windows und
Linux
1 TB Festplatte:
Partition | Size | Filesystem | Verwendung |
---|---|---|---|
1 | 300 MB | FAT32 | EFI-System (ESP) |
2 | 16 MB | ohne | Windows MSR |
3 | 50 GB | NTFS | Windows System |
4 | 1 GB | NTFS | Windows Recovery |
5 | 499 GB | exFAT | Daten für MS Windows und Linux |
6 | 30 GB | ext4 | / (Linux System) |
7 | 380 GB | ext4 | Daten für Linux |
8 | 40 GB | Linux Swap | Linux Swap |
Als Partitionstabelle sollte der Typ “GPT” gewählt werden. So kann man die Vorteile gegenüber “MBR” nutzen. Nur bei alter Hardware ist “MBR” noch sinnvoll. Die Erklärungen hierzu enthält unsere Handbuchseite Partitionieren mit gdisk.
Linux Swap
Eine swap
-Partition entspricht in der Funktionalität etwa
der Auslagerungsdatei bei Windows, ist aber weit effektiver als diese.
Ihre Größe richtet sich nach dem installierten System und den
Anforderungen des Benutzers. Einige Beispiele:
hibernate
in den Ruhezustand
versetzt werden sollen, empfehlen wir eine swap Partition die wenigstens
ein GByte oder 25% größer ist als das RAM.ext4
Das ext4 Dateisystem ist das Default-Dateisystem bei siduction.
Dies gilt für alle Partitionen, wenn ausschließlich Linux
Betriebssysteme verwendet werden.
Btrfs
Btrfs kann an Stelle von ext4 verwendet werden.
Zusammen mit dem Programm Snapper bietet es die Möglichkeit
Snapshots des Dateisystems zu erstellen, die anschließend im Bootmanager
Grub auswählbar sind. Man benötigt eine ausreichend große Festplatte.
Siehe auch Systemadministration
Btrfs.
NTFS
Für eine Windows-Installation müssen die dafür vorgesehenen Partitionen
mit NTFS formatiert werden. Siduction kann lesend und
schreibend auf die Daten zugreifen. Für Windows ist es das
Standarddateisystem.
exFAT
Ein Dateisystem, das von Microsoft entwickelt wurde, und in vielen Arten
von Speichergeräten wie SD-Karten und USB-Flash-Laufwerken verwendet
wird. Im Jahr 2019 wurden die Patente daran freigegeben und in der Folge
unterstützt Linux ab Kernel 5.4 exFAT. Es eignet sich auch sehr
gut für Partitionen, auf die unterschiedliche Betriebssysteme zugreifen
sollen.
HFS+
Bei einer Dual-Boot Installation mit Macintosh ist eine eigene
Datenpartition mit dem HFS oder HFS+ Dateisystem
sinnvoll. Linux und MAC können lesend und schreibend darauf
zugreifen.
Achtung
Bei Verwendung jedweder
Partitionierungssoftware droht Datenverlust. Daten, die noch gebraucht
werden, immer zuvor auf einem anderen Datenträger sichern.
GParted
Ein einfach zu bedienendes Partitionierungsprogramm mit graphischer
Oberfläche.
Gparted ist auf allen mit einer graphischen Oberfläche ausgestatteten
siduction Installationen und Installationsmedien verfügbar. Gparted
unterstützt eine Reihe verschiedener Typen von Partitionstabellen. Die
Handbuchseite Partitionieren
der Festplatte mit GParted liefert weitere Informationen zum
Programm.
KDE Partition Manager
Ein Qt basiertes, einfach zu bedienendes Partitionierungsprogramm mit
graphischer Oberfläche.
Der KDE Partition Manager ist das Standard-Partitionierungsprogramm für
den KDE Desktop, einfach zu bedienen und genauso umfangreich wie
Gparted.
gdisk / cgdisk
Ein Konsolenprogramm für Partitionstabellen vom Typ
“GPT-UEFI”.
gdisk ist das klassische Textmodus-Programm. cgdisk hat eine
benutzerfreundlichere ncurses-Oberfläche. Die Handbuchseite Partitionieren mit
gdisk liefert weitere Informationen zum Programm.
fdisk / cfdisk
Ein Konsolenprogramm für Partitionstabellen vom Typ
“msdos-MBR”.
Hinweis: fdisk sollte nur noch für alte Hardware, die
“GPT-UEFI” nicht unterstützt verwendet werden.
fdisk ist das klassische Textmodus-Programm. cfdisk hat eine
benutzerfreundlichere ncurses-Oberfläche. Die Handbuchseite Partitionieren mit
Cfdisk liefert weitere Informationen zum Programm.
Eingebundene Partitionen (auch swap) müssen vor Bearbeitung gelöst
werden.
Im Terminal als root mit dem Befehl:
# umount /dev/sda1
Die Einbindung einer Swap-Partition wird mit diesem Befehl gelöst:
# swapoff -a
Die umfassende englischsprachige Dokumentation von GParted
Microsoft: UEFI/GPT Partitionierung, Windows 11
Für weitere Partitionierungsoptionen siehe:
Logical Volume Manager LVM-Partitionierung
Partitionieren mit GPT zur Unterstützung von UEFI