ISO auf USB-Stick / Speicherkarte

ISO auf USB-Stick - Speicherkarte

Nachfolgend beschrieben wir Methoden eine siduction ISO-Abbilddatei als Live-Medium auf einen USB-Stick, eine SD-Karte oder eine SHDC-Karte zu schreiben.

Voraussetzungen

Wichtige Information
Die folgenden Methoden werden vorhandene Partitionstabellen auf dem Zielmedium überschreiben, wodurch alle Daten verloren gehen. Achte auf äußerste Sorgfalt bei der Auswahl des Zielmediums und seiner Laufwerksbezeichnung.

GUI Anwendung

Für Linux™, RasPi™, MS Windows™ oder Mac OS X™

Das kleine Tool USBImager ist für alle oben genannten Betriebssysteme verfügbar und dient der Datensicherung und dem Erstellen des Live-Mediums. Das Programm ist Open Source und lizenziert unter der MIT-Lizenz. Lade die für dein verwendetes Betriebssystem notwendige Datei herunter und installiere das Programm entsprechend den Angaben auf der Downloadseite.

Die Handhabung ist Dank der schnörkellosen Oberfläche denkbar einfach.

Image-Datei auf das Gerät schreiben: 1. Wähle ein Image aus, indem du auf ... in der ersten Zeile klickst. 2. Wählen ein Gerät aus, indem du in die 3. Zeile klickst. 3. Klicke auf die Schaltfläche Schreiben in der 2. Zeile.

Ausführliche Informationen bietet das Readme der Projektseite.

Linux Kommandozeile

Wir empfehlen die Verwendung der Kommandozeile. Die Installation zusätzlicher Programme erübrigt sich, da bereits alle benötigten Werkzeuge vorhanden sind. Eine einzige, leicht verständliche Befehlszeile reicht aus um die siduction ISO-Abbilddatei auf das Speichermedium zu übertragen.

Bevor wir die siduction ISO-Abbilddatei auf das Speichermedium schreiben, müssen wir dessen Laufwerksbezeichnung ermitteln. Am einfachsten benutzen wir journald. Der Befehl journalctl -f in einem Terminal ausgeführt, zeigt fortlaufend die Meldungen des systemd. Nun stecken wir das Speichermedium an und beobachten die Meldungen im Terminal. Zeilen der folgenden Art enthalten die gesuchten Informationen.

kernel: usb 2-3.3: new high-speed USB device number 7 ...
[...]
kernel: scsi 1:0:0:0: Direct-Access   Intenso  Alu Line ...
kernel: sd 1:0:0:0: Attached scsi generic sg1 type 0
kernel: sd 1:0:0:0: [sdb] 7866368 512-byte logical blocks: (4.03 GB/3.75 GiB)
[...]
kernel: sd 1:0:0:0: [sdb] Write cache: disabled, read ...

Es handelt sich um einen Intenso USB-Stick mit 4 GB Speicherkapazität und einer Sektorengröße von 512 Bytes. Die Laufwerksbezeichnung lautet sdb. Daraus folgt, dass /dev/sdb der zu verwendende Pfad für das Zielmedium ist.
Angenommen die siduction ISO-Abbilddatei wurde im /home Verzeichnis des Benutzers tux gespeichert, können wir mit den Kommandos dd oder cat das Zielmedium beschreiben. Die Kommandos erfordern Root-Rechte. Daher je nach System entweder sudo bzw. doas voranstellen oder ein Terminal verwenden und mit su zu root werden.

dd bs=1M oflag=sync status=progress if=/home/tux/siduction-21.3.0-wintersky-kde-amd64-202112231751.iso of=/dev/sdb
    (oder)
cat /home/tux/siduction-21.3.0-wintersky-kde-amd64-202112231751.iso > /dev/sdb

Der Kopiervorgang kann bei einer etwa 3 GB großen ISO-Abbilddatei durchaus 15 Minuten oder länger benötigen. Bitte entspannt abwarten bis die Eingabeaufforderung zurückkehrt.

Zusätzliche Datenpartition

Meist ist das Speichermedium deutlich größer als die ISO-Abbilddatei. Die bisher gezeigten Methoden verwenden alle das gesamte Speichermedium, obwohl die ISO-Abbilddatei nur 2,9 GiB belegt. Das lässt sich im Nachhinein nicht ändern. Es bietet sich an, die Vorteile der Kommandozeile zu nutzen und vorausschauend zwei Partitionen einzurichten. Die erste Partition beinhaltet später das Live-System und die zweite den sonst ungenutzten Speicherplatz. Dadurch haben wir die Möglichkeit Daten auf dem Medium zur Life-Sitzung mitzunehmen und während der Life-Sitzung dort abzulegen.

Wir benutzen als root den Befehl cgdisk /dev/sdb um eine neue GUID-Partitionstabelle zu erstellen (siehe die Handbuchseite Partitionieren mit gdisk) und verwenden folgenden Daten:

  1. Partition:
    Startsektor: 64 (Voreinstellung)
    Größe: 3G (3 GB, etwas größer als die ISO-Abbilddatei)
    Typ Hex-Code: 0700 (Microsoft basic data)
    Name: siduction
  2. Partition:
    Startsektor: xxxxxxxx (Voreinstellung, 1. Sektor nach der vorherigen Partition)
    Größe: xxxxxxxx (Voreinstellung, die maximal mögliche Größe)
    Typ Hex-Code: 8300 (Linux)
    Name: data

Wir schreiben die Partitionstabelle auf das Medium und beenden gdisk, bleiben aber noch in der root-Konsole, denn die zweite Partition benötigt noch ein Dateisystem und ein aussagekräftiges Label um sie während der Life-Sitzung nach dem Mounten leichter im Dateimanager zu finden. Die Befehle lauten:

mkfs.ext4 -L LifeData /dev/sdb2

Mit dem so vorbereiteten Speichermedium schreiben wir die ISO-Abbilddatei in die 1. Partition.

dd if=/home/tux/siduction-21.3.0-wintersky-kde-amd64-202112231751.iso of=/dev/sdb1

Bitte unbedingt auf /dev/sdb1 achten. Wenn nur /dev/sdb benutzt wird überschreibt der dd-Befehl gnadenlos unsere neu erstellte Partitionstabelle.

Mac OS X Kommandozeile

Der Kopiervorgang ähnelt stark dem Vorgehen bei einem Linux Betriebssystem. Schließe dein USB-Gerät an, Mac OS X sollte es automatisch einbinden. Im Terminal (unter Applications > Utilities), wird dieser Befehl ausgeführt:

diskutil list

Stelle die Bezeichnung des USB-Gerätes fest und hänge die Partitionen aus (unmount). In unserem Beispiel ist die Bezeichnung /dev/disk1:

diskutil unmountDisk /dev/disk1

Angenommen die siduction ISO-Abbilddatei wurde im /home Verzeichnis des Benutzers steve gespeichert, und das USB-Gerät hat die Bezeichnung disk1, so führt man folgenden Befehl aus:

dd if=/Users/steve/siduction-21.3.0-wintersky-kde-amd64-202112231751.iso of=/dev/disk1
Zuletzt bearbeitet: 2023-07-08