Bootoptionen (Cheatcodes)

Bootoptionen Cheatcodes

Info

Diese Handbuchseite enthält Tabellen zu den Bootoptionen für

  1. siduction spezifische Parameter (nur Live-Medium)
  2. Bootoptionen für den Grafikserver X
  3. Allgemeine Parameter des Linux-Kernels
  4. Werte für den allgemeinen Parameter vga

Sofern in dem “Werte”-Feld der Tabellen Werte aufgelistet werden, müssen diese an die betreffende Bootoption mit einem = Zeichen angehängt werden. Wenn zum Beispiel “1280x1024” der gewünschte Wert für die Bootoption “screen” wäre, dann wird screen=1280x1024 in die Grub-Befehlszeile eingegeben, für die Sprachauswahl (hier “Deutsch”) lang=de. Die Grub-Befehlszeile lässt sich editieren, indem man, sobald das Grub-Menue erscheint, die Taste e drückt. Danach befindet man sich im Editiermodus. Jetzt kann man mit den Pfeiltasten zur Kernelzeile navigieren und am Ende den oder die gewünschten Cheatcode einfügen. Als Trennzeichen dient das Leerzeichen. Der Bootvorgang wird mit der Tastenkombination Strg+X oder F10 fortgesetzt.

Ausführliche Referenzliste für Kernel-Bootcodes von kernel.org (Englisch, PDF)

siduction spezifische Parameter

Diese Bootoptionen gelten nur für das Live-Medium.

Bootoption Wert Beschreibung
blacklist Name des Moduls temporäre Deaktivierung von Modulen, bevor udev aktiv wird
desktop kde, gnome, fluxbox Desktopumgebung auswählen
fromiso bitte lies “Booten ‘fromiso’”
hostname myhostname ändert den Netzwerknamen (hostname) des Live-CD-Systems
lang be, bg, cz, da, de, de_CH, el, en, en_AU, en_GB, en_IE, es, fr, fr_BE, ga, hr, hu, it, ja, nl, nl_BE, pl, pt (pt_BR), pt_PT, ro, ru, zh setzt die Spracheinstellung, die Grundeinstellungen der Lokalisation (locales), das Tastaturlayout (in der Konsole wie in X), die Zeitzone und den Spiegelserver von Debian. Mit der Langform lang=ll_cc oder lang=ll-cc bedeutet ll die Sprachauswahl und cc Tastaturlayout, Spiegelserver und Zeitzonenwahl (z.B. “lang=fr-be” ). Die Grundeinstellung für Englisch ist en_US mit UTC als Zeitzone und für Deutsch, de mit Europe/Berlin als die Zeitzone. Beispiel für eine selbstgewählte Einstellung: “lang=pt_PT tz=Pacific/Auckland”
md5sum testet die Prüfsumme des Live-Mediums
noaptlang Verhindert die Installation von Lokalisierungspaketen der gewählten Sprache
nocpufreq aktiviert kein Speedstep/Powernow
nodhcp kein DHCP (DHCP versucht automatisch Ethernetverbindungen aufzubauen)
noeject entfernt CD/DVD nicht aus dem Laufwerk
nofstab Verhindert das Schreiben einer neuen fstab
nointro überspringt die Ausgabe der index.html beim Start des Live-Mediums
nomodeset radeon.modeset=0 ermöglicht zusammen mit xmodule=vesa ein sauberes Booten nach X bei Radeonkarten im Live-Mode
nonetwork verhindert die automatische Konfiguration von Netzwerkschnittstellen beim Booten
noswap Keine Aktivierung der Swap-Partition
smouse sucht mittels hwinfo nach seriellen Mauseingabegeräten
tz tz=Europe/Dublin setzt die Zeitzone. Falls die Bios- bzw. Hardwareuhr auf UTC eingestellt ist, wird utc=yes angegeben. Eine Liste aller unterstützter Zeitzonen kann eingesehen werden, wenn per copy & paste: file:///usr/share/zoneinfo/ in den Browser eingegeben wird .
toram kopiert das Live-Medium ins RAM und startet aus der RAM-Kopie

Bootoptionen für den Grafikserver X

Es sollte zusätzlich auch entweder die Bootoption xandr oder xmodule verwendet werden, wenn man Bootoptionen für den Grafikserver X für die Grafikkarten Radeon, Intel oder MGA einsetzt.

Bootoption Wert Beschreibung
dpi auto oder DPI-Zahl setzt die gewünschten Pixel pro Zoll für den Monitor. Die DPI für den Monitor erhält man, wenn man die Pixelanzahl der Monitorbreite durch den Zollwert der Diagonale dividiert und mit folgenden Werten multipliziert: 1,25 für einen 4:3-Bildschirm, 1,18 für einen 16:10-Bildschirm oder 1,147 für einen 16:9-Bildschirm. Für einen 24”-Bildschirm mit der Auflösung 1920x1080 ergibt das mittels 1,147x1920/24 dpi=92 oder für einen 15”-Bildschirm mit der Auflösung 1600x1200 ergibt das mittels 1.25x1600/15 dpi=133.
hsync 80 setzt die horizontale Frequenz des Monitors (in Kilohertz)
noml verhindert, dass die X.org-Konfiguration eine Liste von Modelines enthält, und bewirkt dadurch, dass der korrekte Mode automatisch erkannt wird
noxrandr verhindert die Verwendung der Erweiterungen von RandR 1.2 durch die neuen X.org-Treiber und nutzt die alten Techniken zur Abfrage der Monitoreigenschaften
screen 1280x1024 stellt benutzerdefinierte Auflösung für X ein (1280x1024 oder andere Bildschirmauflösungen)
vsync 60 setzt die vertikale Frequenz des Monitors (in Hertz), der Wert ist ein Beispiel
xdepth Werte: 8 15 16 24 setzt die Farbtiefe, die von X.org benutzt wird (nicht alle Treiber unterstützen 1 und 4)
keytable z.B. us, de, gb Tastaturlayout, das von X.org benutzt wird
xkbmodel (z.B.) pc105 Tastaturtyp, der von X.org benutzt wird (die Zahl bezeichnet die Anzahl der Tasten)
xkboptions (z.B.) grp:alt_shift_toggle Belegungsvariante der Tastatur, die von X.org benutzt wird
xkbvariant (z.B.) nodeadkeys, Setzen einer Belegungsvariante der Tastatur
xmode 800x600 setzt die Bildschirmauflösung nach dem gegebenen Wert (1024x768, 1600x1200 etc.)
xmodule or xdriver ati, fbdev, i810, intel, mga, nouveau, radeon, savage, vesa nutzt das gewählte X-Modul
xrandr erzwingt X.org-Konfiguration unter Verwendung der neuen RandR-1.2-Erweiterungen der X.org-Treiber
xrate XX erzwingt eine bevorzugte Wiederholungsfrequenz bei Treibern, die durch RandR 1.2 unterstützt sind. Diese Option muss in Verbindung mit der Bootoption xmode verwendet werden. Eine ausführliche Dokumentation findet sich hier
xhrefresh 75 setzt die horizontale Frequenz des Monitors für X (in Kilohertz), der Wert ist Beispiel
xvrefresh 60 setzt die vertikale Frequenz des Monitors für X (in Hertz), der Wert ist Beispiel

Allgemeine Parameter des Linux-Kernels

Bootoption Wert Beschreibung
apm off schaltet Advanced Power Managment aus
1, 3, 5 (z.B.) 3 Boot-Ziele bzw. Runlevel, die man manuell in der Grub-Bootzeile eingeben kann. Siehe auch die Handbuchseite Runlevel - Ziel-Unit
irqpoll benutzt IRQ-Polling
mem (z.b) 128M, 1G benutzt die angegebene Speichergröße
noagp keine AGP-Unterstützung (Accelerated Graphics Port)
noapic keine APIC-Abfrage (Advanced Programmable Interrupt Controller)
nodma keine Unterstützung für DMA (Direct Memory Access)
noisapnpbios führt keine ISA-“Plug and Play”-Abfrage beim Start durch
nomce deaktiviert die Kernel-Option “Machine Check Exception”
nosmp verwendet keinen Symmetric Multi-Prozessor (mehrere CPUs oder CPUs mit Hyper-Threading)
pci noacpi kein ACPI für PCI-Geräte
quiet es erfolgt keine Ausgabe am Bildschirm
vga normal mehr zu vga-Codes im nächsten Absatz
video (z.B.) DVI-0:800x600 Für Grafikkarten mit aktiviertem KMS. Dies gilt für Intel- und ATI-Grafikkarten (Letztere mit Radeon-Treiber), wobei DVI-X/LVDS-X die Video-Ausgabe ist, die von xrandr gezeigt wird.

VGA-Codes

Die folgenden Tabellen listen die Werte, die mit dem allgemeinen Parameter vga angegeben werden können.
Ein Anwendungsbeispiel ist vga=791 (VESA-Code, Auflösung 1024x768 bei 64000 Farben)

Probleme bei Netbooks oder anderen Bildschirmauflösungen können mit der Eingabe von vga=0 in die Grubzeile gelöst werden.

Dezimal

Farben 640x480 800x600 1024x768 1280x1024
256 257 259 261 263
32k 272 275 278 281
64k 273 276 279 282
16M 274 277 280

Hexadezimal

Farben 640x480 800x600 1024x768 1280x1024
256 0x101 0x103 0x105 0x107
32k 0x110 0x113 0x116 0x119
64k 0x111 0x114 0x117 0x11A
16M 0x112 0x115 0x118

VESA

Farben 640x480 800x600 1024x768 1280x1024 1600x1200
256 769 771 773 775 796
32k 784 787 790 793 797
64k 785 788 791 794 798
16M 786 789 792 795
Zuletzt bearbeitet: 2023-11-10